Der europäische Immobilienmarkt zeigt sich weiterhin herausfordernd, jedoch gibt es einige positive Entwicklungen, die auf eine gewisse Stabilität hindeuten. Laut dem aktuellen „Realometer“ der Real I.S. AG, einem auf Immobilieninvestments spezialisierten Fondsdienstleister der BayernLB, gibt es in den meisten Märkten nur wenig Angebotszuwachs. Dies führt zusammen mit einem Nachfrageüberhang zu steigenden Mietpreisen, insbesondere im Wohn- und Logistikbereich.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und einer schwachen Konjunktur bieten sich selektiv Chancen und Einstiegsmöglichkeiten im europäischen Immobilienmarkt. Besonders Core-Büroimmobilien in Deutschland, BeNeLux, Frankreich und UK werden als vielversprechend angesehen. Es wird empfohlen, in energetische Optimierung und flexible Flächennutzung zu investieren, um zeitgemäße Anforderungen zu erfüllen.
Auf Makroebene sind die Rahmenbedingungen in den Nordics (Dänemark, Schweden, Finnland), den Niederlanden und Luxemburg besonders attraktiv. Obwohl das konjunkturelle Umfeld schwach bleibt, haben sich 12 von 20 betrachteten Länder gegenüber 2023 verbessert und zeigen eine gewisse Widerstandsfähigkeit.
Sven Scherbetitsch, Director Research und Investitionsstrategie bei der Real I.S. AG, betont die Bedeutung realistischer Risikoeinschätzung und opportunistischer Investitionen in Zeiten niedriger Transaktionsvolumina. Die Immobilienrenditen sollen voraussichtlich 2024 ihren Höhepunkt erreichen, was eine Preiskorrektur signalisiert.
Es wird erwartet, dass die meisten Märkte in den kommenden Jahren steigende Marktmieten verzeichnen werden. ESG-Aspekte spielen eine immer wichtigere Rolle bei Investitionen in Europa und sind oft entscheidend für das „New Core“. Langfristiger Anlageerfolg erfordert daher ESG-geprüfte Investitionen, hohe Vermietungsquoten und einen guten Marktzugang auf paneuropäischer Ebene.
