Deutschland hat sich durch umfassende Regierungsreformen im Bereich der Finanzkompetenz in die obere Hälfte der finanziell inklusivsten Märkte weltweit katapultiert. Laut dem „Global Financial Inclusion Index 2024“, erstellt von der Principal Financial Group und dem Centre for Economics and Business Research (Cebr belegt das Land nun den 19. Platz unter 41 analysierten Märkten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Deutschland seine Position um drei Plätze verbessern, nachdem es zuvor auf Platz 22 rangierte. Dennoch bleibt Raum für weitere Fortschritte, insbesondere im Hinblick auf die finanzielle Inklusion.
In den letzten zwei Jahren hat sich die finanzielle Inklusion global verbessert, wobei alle Regionen positive Entwicklungen verzeichnen konnten. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, die Kreditaufnahmen für Unternehmen und Haushalte erschwerten, haben sowohl öffentliche als auch private Sektoren dazu beigetragen, dass die Gesellschaften besser mit diesen schwierigen Bedingungen umgehen konnten. Von den 41 untersuchten Märkten erhielten 32 eine höhere Bewertung für ihre finanzielle Inklusion.
Ein wesentlicher Faktor für Deutschlands Aufstieg im Ranking ist die verstärkte staatliche Unterstützung. Hier konnte das Land um vier Plätze auf den elften Platz vorrücken. Allerdings blieb die Unterstützung durch das Finanzsystem unverändert auf Platz 23, während Deutschland bei der Arbeitgeberunterstützung um einen Platz auf Rang 36 fiel. Besonders bemerkenswert sind die Fortschritte bei der Bekanntheit und Nutzung staatlich geförderter Renten- und Sparprogramme sowie bei der Verfügbarkeit finanzieller Bildung.
Die jüngsten Regierungsinitiativen zur finanziellen Bildung und steuerlichen Anreizen für private Altersvorsorge haben zu diesen Verbesserungen beigetragen. Trotz dieser positiven Entwicklungen zeigt sich jedoch ein Rückstand im Fintech-Sektor, wo Deutschland um fünf Plätze auf den 14. Rang fiel. Auch in Bezug auf Echtzeittransaktionen und das Finanzsystem als Unterstützer des Geschäftsklimas liegt Deutschland hinter anderen Ländern zurück.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Deutschland über gut entwickelte Finanzsysteme verfügt, die den Zugang zu Bankdienstleistungen erleichtern. Dennoch besteht Handlungsbedarf, um eine moderne Sparkultur zu etablieren, die mit den demografischen Veränderungen Schritt halten kann.