In der aktuellen Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) haben Investment-Experten ihre Einschätzungen zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA abgegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten Kamala Harris, die amtierende Vizepräsidentin, als Favoritin betrachtet. Dennoch wird ein enges Rennen mit zahlreichen Unsicherheiten prognostiziert. Insgesamt 78 Prozent der Teilnehmer glauben, dass Harris die Wahl für sich entscheiden wird, während Donald Trump, der frühere Präsident und republikanische Kandidat, auf 22 Prozent kommt. Trotz dieser klaren Mehrheit für Harris deuten viele Kommentare darauf hin, dass es in den entscheidenden Swing States zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen könnte. Aussagen wie „Es wird sehr knapp“ und „Die Swing States sind erfahrungsgemäß entscheidend“ verdeutlichen diese Einschätzung.
Eine klare Mehrheit von 72 Prozent ist sich einig, dass es keinen eindeutigen Wahlsieg geben wird; lediglich 19 Prozent erwarten ein klares Ergebnis. Diese Unsicherheit könnte zu erhöhten Spannungen und Marktschwankungen führen, insbesondere wenn das Wahlergebnis umstritten bleibt. Die Rolle der Vizepräsidentschaftskandidaten – J. D. Vance für die Republikaner und Tim Walz für die Demokraten – wird von 51 Prozent der DVFA-Mitglieder als nicht entscheidend erachtet. Dennoch glauben 36 Prozent, dass die Wahl des Vizepräsidenten das Ergebnis beeinflussen könnte, wobei Walz als vorteilhaft für Harris angesehen wird.
Ein weiteres zentrales Thema war der Einfluss der Wahl auf die Finanzmärkte. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (66 Prozent) erwarten kurzfristig eine erhöhte Volatilität, jedoch nur geringe langfristige Auswirkungen. Lediglich elf Prozent prognostizieren signifikante Impulse auf die Märkte, während 21 Prozent meinen, dass politische Börsen „kurze Beine“ haben und somit nur geringe Auswirkungen auf die Märkte zu erwarten sind. Die expansive Fiskalpolitik beider Lager sorgt bei 61 Prozent der Befragten für längerfristige Bedenken; insbesondere wird der expansive Schuldenpfad als potenzielles Risiko für den Rentenmarkt und den US-Dollar wahrgenommen.
Ingo R. Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA, kommentiert die Umfrageergebnisse: „Kamala Harris gilt unter den Investment Professionals als Favoritin. Wie die amerikanische Bevölkerung am 5. November abstimmen wird, bleibt jedoch ungewiss und könnte kurzfristig zu erhöhter Volatilität an den Märkten führen. Langfristig machen sich viele Gedanken über das Thema US-Staatsverschuldung.“