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Die Herausforderungen für CEOs in Zeiten des Wandels

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Christiane Pietsch, Partnerin und Leiterin der Financial Services Practice bei Odgers Berndtson Deutschland, beschreibt die vielfältigen Herausforderungen, denen sich CEOs heutzutage gegenübersehen. Ihrer Meinung nach unterscheiden sich Optimisten von anderen Führungspersönlichkeiten durch drei wesentliche Eigenschaften: Weitsicht, Nahbarkeit und Nachsicht. Eine aktuelle Umfrage von Deloitte zeigt auf den ersten Blick widersprüchliche Ergebnisse: Während nur 27 Prozent der befragten CEOs eine positive Sicht auf die Weltwirtschaft haben, sind 80 Prozent der Geschäftsführer optimistisch hinsichtlich der Entwicklung ihrer eigenen Unternehmen. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, wie es möglich ist, dass viele CEOs Chancen erkennen, obwohl sie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als ungünstig einschätzen.

Für eine nachhaltige und positive Veränderung ist die Grundeinstellung entscheidend. Offenheit für Neues und Weitsicht sind dabei zentrale Merkmale. Eine Studie von PWC zeigt, dass fast die Hälfte der Führungskräfte (45 Prozent) erkennt, dass ihr aktueller Kurs in zehn Jahren nicht mehr tragfähig sein wird. Der erste Schritt besteht darin, den Wandel zu erkennen; viel herausfordernder ist es jedoch, die Organisation auf diese Veränderungen vorzubereiten. Der Wandel bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich, die gemeinsam mit den Stakeholdern bewertet werden müssen.

In Krisenzeiten ist es wichtig, Kommunikationskanäle offen zu halten und transparent zu agieren. Nur wer kontinuierlich über den Veränderungsprozess informiert und auch Rückschläge offen anspricht, kann Rückhalt erwarten. Das Feedback der Mitarbeitenden spielt eine entscheidende Rolle; unzureichende Kommunikation kann Unsicherheit und Stress hervorrufen. Daher sollten Führungskräfte Multiplikatoren einbeziehen, um einen einheitlichen Dialog zu fördern.

Allerdings reicht Kommunikation allein nicht aus – das Unternehmen benötigt auch das richtige Skillset. Besonders im Hinblick auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) ist es wichtig, Ängste abzubauen und Verständnis zu schaffen. Die Verantwortung liegt bei der Führungsebene, Skepsis zu erkennen und Weiterbildung voranzutreiben. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird dies in den kommenden Jahren noch wichtiger werden.

Die größte Herausforderung für CEOs besteht also darin, einen Balanceakt zwischen Weitsicht, Nahbarkeit und Nachsicht zu meistern – insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Der Aufstieg der Künstlichen Intelligenz wird bereits mit der industriellen Revolution verglichen; dennoch bleibt das volle Potenzial oft ungenutzt. Es ist entscheidend, Trends aufmerksam zu verfolgen und einen wertschätzenden Dialog auf Augenhöhe zu führen – unabhängig von Hierarchien – um Bedürfnisse und Potenziale rechtzeitig zu erkennen.

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