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Die Stimmung am Rohölmarkt ist ausgesprochen bearish

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In der vergangenen Woche ist der Ölpreis erneut stark eingebrochen und der Kontrakt für Brent schloss die Woche auf dem niedrigsten Stand seit über einem Jahr bei unter 60 US-Dollar pro Barrel. Ohne nennenswerte neue Fundamentaldaten kommt dieser anhaltende Preisverfall als Folge eines raschen und ausgeprägten Stimmungsumschwungs an den Märkten: Nach Sorgen über eine Lieferknappheit überwiegen nun Sorgen über eine Ölschwemme. Dies schreibt Norbert Rücker, Leiter Macro & Commodity Research bei der Bank Julius Bär Deutschland.

Der Blick der Marktteilnehmer habe sich vom Iran-Embargo und den entsprechenden Auswirkungen auf das Angebot an Öl verlagert: „Die Sorgen gehen über eine sich abschwächende Nachfrage, die weiterhin hohe Förderung von Schieferöl bis hin zu den weit geöffneten Ölhähnen der ölproduzierenden Ländern“, so Rücker. Damit befinde sich der Ölpreis nun in einem „Bear-Case“-Szenario.

Das derzeitige Preisniveau impliziere, dass die ölproduzierenden Länder ihre erhöhten Fördermengen beibehalten werden oder dass die Weltwirtschaft vor einer erheblichen Abschwächung stehe. Beide Szenarien erscheinen der Bank Julius Bär eher unwahrscheinlich. Saudi-Arabien und seine Verbündeten bereiteten sich darauf vor, die Ausweitung der Fördermengen teilweise wieder zurückzunehmen. In den Schwellenländern schwäche sich die Ölpreis-Inflation ab und die Nachfrage dürfte weniger unter den hohen Preisen leiden als ursprünglich erwartet. Zudem dürfte der Preisverfall nach Einschätzung von Rücker dazu führen, dass die Schieferöl-Industrie ihren Investitionsrausch überdenkt und ihre Investitionen zumindest etwas reduziert. „Wir halten an unserer neutralen Einschätzung fest, gehen aber davon aus, dass Öl am unteren Rand der fundamental gerechtfertigten Preisspanne notieren wird“, so das Fazit des Rohstoff-Experten.

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von factum
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